Deutsche Meisterschaften 2014 der Deutschen Schachjugend DEM U16

DEM U16 vom 07.–15.06.2014 in Magdeburg

Till Wilhelm bei deutscher Meisterschaft erfolgreich

Das Ingelheimer Schachtalent Till Wilhelm vom SV Multatuli Ingelheim e.V. holte 5,5 Punkte aus 9 Runden und belegte damit Platz 8 in der Altersgruppe U16 der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft (DEM) im Schach.

Vom 07.06. – 15.06.2014 fand die DEM in Magdeburg statt. Die Meisterschaft mit ca 500 teilnehmenden Spielern und Spielerinnen wurde von der Landesschachjugend Sachsen-Anhalt ausgerichtet, in Kooperation mit der Deutschen Schachjugend und mit Unterstützung der Lotto-Toto GmbH. Gespielt wurde in den Altersklassen U10 bis U18. In der Gruppe U16 gingen 28 leistungsstarke Spieler an den Start mit einer DWZ (Deutsche Wertungszahl im Schach) von 1721 bis 2355. Gespielt wurden 9 Runden nach Schweizer System. Till startete mit einer Niederlage ins Turnier, holte aber danach 3 Siege in Folge. In Runde 4 besiegte er den als Favorit gehandelten Spartak Grigorian vom SK Wildeshausen. Mit einem Qualitätsopfer gewann Till 2 Figuren für den Turm und konnte damit das Endspiel für sich entscheiden. Danach folgten 3 Remis, bevor er in der letzten Runde wieder gegen den deutlich stärkeren Gegner Nicolas Niegsch von der SG 1871 Löberitz mit Schwarz gewinnen konnte. Till hatte nach der Eröffnung einige positionelle Nachteile, durch einen mutigen, starken Angriff auf den gegnerischen König konnte er diese ausgleichen. Der Gegner musste seine Dame gegen Turm und Läufer opfern, um nicht Schachmatt zu gehen. Mit der Dame mehr konnte Till das Endspiel siegreich gestalten.

Mit 61 % der Punkte landete Till Wilhelm auf Platz 8, gestartet war er von Platz 21. Damit hat er einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht und seine DWZ von 1953 wird sich stark verbessern. Die Deutsche Schachjugend kann sich über eine gelungene Meisterschaft freuen. Alle Informationen, Ergebnisse, Platzierungen und Partien finden sich unter www.dem2014.de.


 
 
Hier kommt Till zu Wort:
 

 

 

Eine Woche Magdeburg  liegt hinter Dir.  Wie sieht Deine Bewertung dieses Ereignisses aus?

T: Es war eine sehr anstrengende aber auch sehr schöne Woche , bei der ich viel Spaß
    am „Spiel der Könige“ hatte.
    Es gab sowohl eine große Auswahl an schachlichen Aktivitäten wie einem Simultanspiel
    gegen GM Arkadji Najditsch und einem Blitz/Tandem-Turnier als auch einen Freizeitraum
    und eine Möglichkeit ins Schwimmbad  zu fahren.


Ein 8.Platz bei den Deutschen  Jugendeinzelmeisterschaften - hast Du dieses Ergebnis erwartet?

T: Auf keinen Fall. Ich meine es war meine erste Deutsche Meisterschaft und dann gleich einen
    Platz unter den Top 10 zu erreichen war für mich schon eine Überraschung.


Hast Du Dir mehr erhofft?

T: Nein, mein Wunschziel war es unter den ersten Zehn zu landen, das habe ich erreicht.


9 Partien:   Warst Du mit Deinen Partien zufrieden?

T: Ich war mit meinen Partien grösstenteils zufrieden, vor  allem dank der Vorbereitung
    von IM Matthias Dann, der mir in Sachen Eröffnungsvorbereitung sehr geholfen hat.
    Außer der Partie gegen Dmitrji Kollars ( Dwz 2250) war ich mit all meinen Partien zufrieden.
    Wobei manchmal natürlich auch Glück eine Rolle gespielt hat, wie bei vielen Schachpartien.

 
An welche Partie wirst du noch lange denken?  Warum?

T: Ich habe keine besonders tolle Partie, allerdings habe ich mich sehr über meinen Sieg
    gegen Spartak Grigorian gefreut, da dies mein erster besiegter Gegner mit einer Dwz
    über 2200 war.

 

Die Teilnehmer  mussten sich über die Landesmeisterschaften qualifizieren,
                         andere sind Mitglieder des Bundeskaders des DSB oder
                         wurden auf Grund hervorragender Leistungen von der Deutschen Schachjugend nominiert;

                         Wie war das bei Dir?

T:  Ich habe den ersten Platz bei den Rlp-Meisterschaften 2014 in Kaub belegt.
     Dadurch habe ich mich für die Djem qualifiziert.

 

Spielmodus der Deutschen Meisterschaften:

-         gespielt wird mit „Turnierbedenkzeit“ (offizieller Bedenkzeit der FIDE), also in der Altersklasse
          U16 neun Runden, pro Spieler und Partie 90 Minuten für 40 Züge und eine weitere halbe Stunde
          für den Rest der Partie, zzgl. eines Zuschlags von 30 Sekunden pro Zug von Anfang an.
          Im Regelfall dauern die Partien zwischen 2 und 5 Stunden.
          Wie lang waren Deine Partien?

T:  Meistens dauerten meine Partien nicht länger als 3 Stunden. Allerdings hatte ich schon 1,2 härtere Kämpfe.

 

Ca. 500 Spielerinnen und Spieler nahmen in Magdeburg teil;  56 Spieler in der Altersklasse  U16, (jeweils  28 m/w).
Lernt man seine Mitspieler etwas näher kennen?

T:  Ja ,schon, da man nach der Partie mit seinem Gegner normalerweise noch in den Analyseraum gegangen ist,
     um sich die Partie noch einmal genauer anzuschauen. Auch sonst kommt man ab und zu ins Gespräch,
     z.B.im Essenssaal oder um jemandem zum Sieg seiner Partie zu gratulieren.

 

Der Großmeister Arkadij Naiditsch die Deutsche Nr.1, auch Arthur Jussupow  waren anwensend.
Kannst Du darüber berichten?

T:  Die beiden haben jeweils einen Vortrag vor dem Spielsaal gehalten, Arkadij hat sogar ein Simultan gegeben.
     Beim Simultan konnte ich leider nicht mehr mitmachen, bei den Vorträgen habe ich aber oft zugesehen,
     wenn ich mit meiner Partie fertig war. Interessant war, dass  Partien kommentiert wurden, die im Spielsaal
     gerade live gespielt werden. Dadurch konnte man einiges lernen.

 

Freizeitprogramm für Spieler und Betreuer täglich von 8 - 21 Uhr. Konntest Du teilnehmen?

T:  Den Freizeitraum haben wir des öfteren besucht, vor allem um Tischtennis zu spielen.
     Auch zum Schwimmbad konnte man fahren.

 

Was  willst Du auf der Homepage noch mitteilen?

T:  Ich kann jedem nur empfehlen sich anzustrengen und gut zu trainieren, damit man irgendwann
     einmal die Chance hat, an diesem tollen Turnier teilzunehmen. Es lohnt sich wirklich! smiley